Sonntag, 19. November 2017

Hier wächst nichts

Jörg Pfenningschmidt, Jonas Reif
Hier wächst nichts. Notizen aus unseren Gärten. 
2017. 192 S., 180 Farbfotos, geb. ISBN 978-3-8186-0000-6. € 19,90
Ein provokanter Titel, wie er nicht anders von den beiden Autoren zu erwarten war. "Hier wächst nichts", da wächst nur die Spannung was jetzt wohl kommt. Auf der ersten Seite kommt: "1517 veröffentlicht Martin Lutter seine 17 Thesen zur Rasenpflege. Seitdem gilt sein Satz "In der Woche zwier, schadet weder ihm noch mir." Nach der ersten Seiten überlegte ich mir, einen Whisky zu trinken um auch alles zu verstehen, was da stand. Das kann ein sehr vergnüglicher Abend werden. Bereits auf Seite 11 unter der Überschrift "Die Besorgten" musste ich zum ersten Mal laut lachen. "Einer Kita hatte man verboten im Außenbereich eine Handpumpe zu installieren. Der Grund: ein Kind könnte gegen die Handpumpe laufen und sich verletzen. Das klingt vernünftig. Denn Handpumpen sind echte Killer. Jedes Jahr prallen Tausende von Kindern gegen harte Handpumpen und ertrinken dann kopfüber in ihren Buddeleimern." Und so geht das weiter durch das ganze Buch aber der Hauptteil ist doch ernsthafter.  Die Quelle so mancher Geschichten sind die Kunden der Gartenplaner. Alle nur erdenklichen Unsinnigkeiten rund um Garten und Gärtner werden auf die Schippe genommen. Unter Anderen geht es gegen Schottergärten, Sichtschutz, Hausmeisterschnitt, neueste Staudensorten und viele andere Streitthemen unter Gartenfreunden. Neben den unterhaltsamen Abschnitten werden auch lehrreiche Themen, wie Züchtung und Auslese, die japanische Gartenkunst und der Kampf gegen den Giersch erläutert.
Wer die Kolumne von Jörg Pfenningschmidt in der "Gartenpraxis" kennt und gern mehr lesen möchte, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Aber auch für alle anderen Gartenbegeisterten eine abwechslungsreiche und erheiternde Unterhaltung in grauen Novembertagen.

Hier noch ein Beispiel zum Sichtschutz. Das sind meine Nachbarn.




6 Kommentare:

  1. Danke für den Tipp, Jonas Reif habe ich vor Jahren persönlich kennen gelernt. Und im nächsten Jahr gehe ich mit Gartenpoesie durch meine Jahreszeitenveranstaltungen, da kann ich humoristischen Blick auf ein paar der aktuellen Gartenunsitten gut gebrauchen ;-) Lieben Gruß Ghislana

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  2. Jaaa, das Buch ist super! Habe es auf de Buchmesse gesehen und dort auch laut gelacht. Kommt auf die Weihnachtsliste!LG Sibylle

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  3. Hallo,
    na, das klingt ja spannend. Ich mag's ja gerne wenn's ironisch wird.
    Und mein Mann hat eh schon gefragt was ich mir zu Weihnachten wünsche... Danke für den Tipp.
    Viele Grüße,
    Krümel

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  4. Hallo Jochen,
    das hört sich ja gut an. Mal ein anderes Gartenbuch. Danke für den Tip.
    LG Dagmar

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  5. Das hört sich nach einem Buch an, das mir auch gefallen könnte. Ich mag es, wenn nicht alles so bierernst genommen wird und man auch mal über sich selber lachen kann. Ist man allein, hagelt es ja oft Schelte, wenn man eine etwas abweichende Meinung hat. Gut, dass sie zu zweit sind.
    Es gibt nichts Schöneres als ein herzhaftes Lachen beim Lesen eines Artikels oder Buches...
    Liebe Grüße
    Edith

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  6. Das klingt großartig (wenngleich das Thema ja eigentlich ein Trauerspiel ist). Ich freue mich jedenfalls auf vergnügliche Momente. Danke für den Tipp!

    Beste Grüße
    Xenia

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